Kammerjaeger

Effektive Tipps für biologische Schädlingsbekämpfung

Haben Sie vielleicht Schnecken, Blattläuse, Milben oder einen Pilz im eigenen Garten entdeckt? Da hilft nur noch die Chemiekeule! Oder? Was für Alternativen Sie noch haben, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Einer der größten Nachteile an chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln: Sie vernichteten auch Nützlinge und können eventuell auch schädliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit und die Umwelt haben. Außerdem haben sie in naturnahen und in ökologischen Gärten einfach nichts verloren – dies kann als gärtnerische Grundregel gesehen werden. Wie Sie dennoch Fliegen, Schnecken, Milben & Co. zu Leibe rücken können? Hier können Sie die besten Tipps nachlesen!

Schnecken und Blattläuse

Als sehr zuverlässig im Kampf gegen Blattläuse hat sich ein Brennnesselsud gemacht. Sammeln Sie hierfür ein wenig Brennnessel, geben diesen in einen Behälter, füllen sauberes Wasser dazu (circa 10 Liter Wasser für ein Kilo Brennnessel) und halten den Behälter für sieben bis zehn Tage zugedeckt – am optimalsten lassen Sie die Mischung in der Sonne stehen. Es bildet sich langsam Schaum. Wenn der Schaum an der Oberfläche ganz verschwunden ist, kann der Sud gegen das Ungeziefer eingesetzt werden. Gegen Blattläuse wird das Gemisch eingesetzt ohne es zu verdünnen. Verdünnt im Verhältnis eins zu zehn kann man den Sud im Kampf gegen nervige Nacktschnecken einsetzten!

Genauso hat sich Rapsöl als effizientes und beliebtes Hausmittel gegen Blattläuse durchgesetzt. Es ist vor allem günstig und wirkt auch bei der Bekämpfung von Schildläusen. Durch den Schmierfilm können sich die Blattläuse nicht mehr auf den Pflanzen halten und gleiten wieder ab. Und so funktioniert das Ganze: Einen 10-Liter-Behälter mit 5 Liter sauberem Wasser befüllen. Etwa 90 Milliliter Rapsöl hinzugießen. Ein paar Tropfen Bio-Spülmittel in den Wasser-Öl-Mix geben, sodass sich das Öl mit dem Wasser vermengt. Anschließend gut umrühren. Haben sich Wasser und Öl richtig vermischt, kann das Wasser-Öl-Gemisch in einen Pflanzenspritzer umgefüllt werden. Nun können alle von Läuse befallenen Pflanzen gut eingesprüht werden. (Hinweis: Auch die Blattunterseite und Stielansätze einsprühen!). Jetzt sollte man die behandelten Pflanzen unbedingt täglich kontrollieren. Wiederholt man diesen Ablauf nach etwa 7 Tagen, können mit dieser einfachen Vorgehensweise gute Ergebnisse erzielt werden.

Auch empfehlenswert gegen Blattläuse ist – Achtung: Kuhmilch! In kaltes Wasser (200ml) circa 100 ml Vollmilch von der Kuh hineingießen und mithilfe einer Gabel vermischen. Den Mix in eine Sprühflasche abfüllen und jeden Tag über eine längere Zeit hinweg auf die befallenen Pflanzen sprühen.

Es gibt eine Vielzahl an Methoden, um gegen Nacktschnecken vorzugehen. Eine wirksame davon ist eine Brühe aus Rasenmoos und Wasser. Es werden 50 Gramm trockenes Moos pro Liter mit Wasser vermischt und in einem Eimer 24 Stunden lang ziehen gelassen. Anschließend gießt man den Sud durch ein Sieb – fertig ist das ökologische Sprühmittel! Genauso kann man auch Holunderblätter, Efeu, Schafgarbe und Lavendel im gleichen Verhältnis mit Wasser angesetzt verwenden.

Kaffeetrinker haben die Möglichkeit ihren Kaffeesatz auch im Kampf gegen die Schnecken einzusetzen! Der Kaffeesatz sollte ausreichend um den Gartenweg und um die Pflanzen verteilt werden. Bei einer kleinen Menge vertreibt er die Schnecken gut, hochdosiert kann er aber tödlich wirken. Das benutzen von Kaffeesatz ist definitiv umweltfreundlicher und für den Menschen unbedenklich.

Eierschalen und Sand können auch nützlich sein, um den kleinen Eindringlingen den Weg zu den schmackhaften Pflanzen zu erschweren. Denn Sand auf den Gartenwegen ist eine große Hürde für Weichtiere. Das selbe Ergebnis erreicht man auch mit den harten, spitzen Eierschalen. Zusätzlich mit Sägespänen noch vermischt und rund um den Gartenwegen verteilt erschwert es den Schnecken den Zugang zu den Pflanzen noch mehr.

Hilfreicher Tipp:

Verschiedene Spanner und Raupen halten Sie mit Hilfe von Leimringen von Ihren Obstbäumen ab! Diese können Sie im Baumarkt kaufen oder sogar selbst machen.

Milben

Ein gutes Mittel ist der vor allem an Gerbstoffen reiche Rainfarn, der besonders gegen Milben eingesetzt werden kann. Setzen Sie eine Jauche aus zehn Litern Wasser und 300 Gramm frischer Pflanze an. Abdecken und circa zwei Wochen gären lassen. Selbstverständlich sollte das Ganze alle paar Tage einmal umgerührt werden. Die Stelle mit dem Milbenbefall zweimal in der Woche unverdünnt bespritzen.

Nervige Sauger

Wanzen, Schildläuse sowie viele andere saugende Insekten mögen keinen Rhabarber. Grund sind wohl die Oxalsäure und Sennoside. Sie können circa 50 Gramm getrocknete Blätter des Rhabarbers zerkleinern und diese über Nacht in etwa einem Liter Wasser ziehen lassen. Am nächsten Morgen einfach h unverdünnt auf die befallenen Beete oder Pflanzen spritzen – fertig!

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