Ungeziefer: So bekämpfen Sie lästige Schädlinge im Haus

Schädlinge und Ungeziefer sind der Albtraum eines jeden Hausbesitzers oder Mieters. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob du dich nun mit einem Marder auf dem Dachboden oder Silberfischen im Bad herumplagen musst. Es nervt einfach nur. Doch keine Sorge: Hilfe ist nah! Wir verraten dir hier, wie du Ungeziefer und andere Schädlinge in der Wohnung, im Haus und im Garten schnell wieder loswirst.

So bekämpfen Sie lästige Ungeziefer im Haus

In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Ungeziefer es im Haus gibt, wie du sie bekämpfen kannst und wie du Schädlingen vorbeugst.

Welches Ungeziefer gibt es im Haus?

Natürlich hängt die Art der Ungezieferbekämpfung davon ab, um welche Schädlinge es sich bei dir handelt.

Bei Ungeziefer im Haus unterscheidet man die folgenden vier Arten:

  • Vorratsschädlinge
  • Hygieneschädlinge
  • Materialschädlinge
  • Lästlinge

Was sind Vorratsschädlinge eigentlich?

 Die Insekten befallen hauptsächlich Nahrungsmittel. Sie verursachen Fraßschäden an deinen Vorräten. Zu ihnen zählen Schaben, Getreidemotten, Speckkäfer, Heimchen und Mehlkäfer. Sie können Krankheiten wie Typhus oder Ruhr übertragen. Daher solltest du sie möglichst schnell bekämpfen.

Am häufigsten kommen die sogenannten Dörrobstmotten vor. Dörrobstmotten haben ein äußerst breites Nahrungsspektrum und befallen daher unterschiedliche Lebensmittel. Dazu gehören unter anderem Nüsse, Getreideprodukte, Schokolade, Trockenobst, Gewürze und Tee.

Was sind Hygieneschädlinge?

Zu den Hygieneschädlingen zählen zum Beispiel Flöhe. Sie sind nicht nur sehr lästig sondern übertragen auch mögliche Krankheiten durch ihre stark juckenden Bisse. Als Wirte suchen sie sich sowohl Haustiere als auch Menschen.

Zu den Hygieneschädlingen werden außerdem Milben gerechnet. Ihre Hinterlassenschaften können beim Menschen Allergien auslösen.

Wichtig: Vergiss nicht, Schädlinge sind ausdrücklich kein Zeichen für mangelnde Sauberkeit! Eine solche Annahme ist völliger Irrtum. Viele Schädlinge sind bereits in gekauften Lebensmitteln enthalten oder fliegen durch deine offenen Fenster ein. Schaben werden beispielsweise manchmal über Pizzaschachteln eingeschleppt.

Was sind Materialschädlinge?

 Die sogenannten Materialschädlinge befallen Textilien, Papier, Leder oder Holz. Zu ihnen gehören also zum Beispiel die Kleidermotte, der Holzwurm und der Teppichkäfer.

Die Folgen sind ganz unterschiedlich. Sie reichen von kleinen Löchern in deiner Kleidung bis hin zum durchlöcherten Dachstuhl. Eine Gefahr für die menschliche Gesundheit stellen sie aber nicht dar.

Was sind dann Lästlinge?

 Lästlinge gefährden weder die Gesundheit noch zerstören sie seine Materialien oder Vorräte. Ganz im Gegenteil: Viele Lästlinge sind sogar recht nützlich. Oft empfinden Menschen sie aber trotzdem als störend und in einigen Umgebungen, zum Beispiel in Krankenhäusern, dürfen sie keinesfalls vorkommen. Zu den Lästlingen gehören etwa Spinnen, Silberfische oder Kellerasseln.

Mit diesen 10 wertvollen Tipps beugst du Ungeziefer im Haus vor

Damit du Ungeziefer im Haus erst gar nicht bekämpfen musst, solltest du dringend vorbeugen. Die folgenden Tipps zeigen dir, wie dies geht.

1. Regelmäßiges Lüften

Die allermeisten Schädlinge bevorzugen eine feucht-warme Umgebung. Lüfte daher alle Räume und auch deine Vorratsschränke  in regelmäßigen, knappen Abständen. Das sorgt dafür, dass die feuchte Luft nach draußen transportiert wird. Zudem vertragen manche Arten wie Motten und Käfer keine Zugluft.

2. Löcher und Ritzen abdichten

Schädlinge nutzen kleine Löcher und Ritzen, um ins Haus zu gelangen. Verschließe daher die möglichen Einfallstore mit Spachtelmasse oder Fugenkitt. Verzichte bitte auch auf Schrankpapier. Darunter versteckt sich das Ungeziefer nämlich häufig.

3. Fliegengitter

Fliegengitter an Türen und Fenstern verhindern, dass Mücken und Fliegen ins Haus kommen. Achte stets darauf, dass sie keine größeren Löcher haben.

4. Ätherische Öle

Schädlinge mögen keine starken Gerüche und meiden daher ätherische Öle. Bewährte Mittel gegen Motten sind aus diesem Grund Duftsäckchen mit Zitrone oder Lavendel im Kleiderschrank.

Im Vorratsschrank schrecken Wacholder oder Lorbeeren die Schädlinge gut ab. Ferner ist der Duft von Zedernholz sehr unangenehm für Motten und wirkt daher vorbeugend gut gegen sie.

5. Vermeide Essensreste!

Herumliegende Brotkrümel oder liegengebliebener Mehlstaub vom letzen Backen zieht Ungeziefer regelrecht an. Auch Abfälle solltest du über Nacht gewissenhaft abdecken.

6. Befallene Lebensmittel entsorgen

Sobald ein Lebensmittel befallen ist, wirfst du es sofort in eine Mülltonne außerhalb des Hauses. So vermeidest du, dass weitere Nahrungsmittel von den Schädlingen befallen werden.

7. Vorräte richtig lagern

Die beste Aufbewahrungsform für Vorräte sind Dosen, Flaschen oder verschlossene Gläser. Bleibt Mehl dagegen in seiner Papierverpackung, ist das überhaupt kein Hindernis für Ungeziefer.

8. Vorräte klein halten hilft

Je mehr Vorräte du lagerst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schädlinge sie befallen werden. Kaufe daher nur das, was du in naher Zukunft auch nutzten kannst.

9. Schlafplätze von Haustieren sauber halten

Säubere die Schlafplätze deines Haustiers regelmäßig und gründlich. Vor allem die Hautschuppen deines Lieblings dienen Hausstaubmilben als deliziöse Nahrung.

10. Frische Wäsche in den Schrank

In den Kleiderschrank gehört nur eindeutig nur frische Wäsche. Ungewaschene Kleidung zieht mit dem darin enthaltenen Schweiß und den Hautschuppen Milben und Motten an.

Auf diese Weise kannst du Ungeziefer wirkungsvoll bekämpfen

1. Biologische Bekämpfung

Verfahren wie etwa Heißluft haben den großen Vorteil, dass sie auf alle Generationen der Schädlinge wirken. Das heißt für dich: Sie bekämpfen sowohl die Eier und Larven als auch die erwachsenen Tiere. Allerdings sollte ein solches Heißluftverfahren nur von Profis angewendet werden.

Eine weitere natürliche Bekämpfungsmaßnahme stellt die Pheromonfalle dar. Sexualduftstoffe locken herumfliegende Motten-Männchen an und binden sie dann an die Fallen. So können die Eier der Weibchen nicht mehr befruchtet werden. Der Weiterentwicklungszyklus ist somit erfolgreich unterbrochen.

Neemprodukte machen das Ungeziefer steril, sodass es sich ebenfalls nicht mehr fortpflanzen kann.

Diatomeenerde (Kieselgur) besteht aus recht scharfkantigen Schalen von Kieselalgen. Krabbelnde Insekten werden wirksam abgetötet, wenn sie über das Pulver krabbeln. Für Menschen ist das Puder aber völlig ungefährlich.

2. Chemische Bekämpfungsmaßnahmen

Ist das Haus sehr stark von Schädlingen befallen, solltest du dringend eine chemische Bekämpfung in Erwägung ziehen. Der Vorteil hier: Die synthetischen Gifte bringen eine sofortige Wirkung mit sich.

Der Nachteil: Sie können leider sowohl Haustieren als auch Menschen schaden. Einige Inhaltsstoffe der Chemikalien wirken hormonell. Sprays verteilen sich außerdem im gesamten Raum und können eingeatmet werden.

Schädlingsbekämpfung durch den Profi

Ist der Schädlingsbefall zu stark, solltest du einen auf jeden Fall einen Experten zu Hilfe holen. Es ist aber mitnichten so, dass Kammerjäger gleich mit einer großen Ladung Gift anrücken. Vielmehr geht es im allerersten Schritt um die richtige, fachmännische Beratung. Der Kammerjäger prüft, was überhaupt zu tun ist und welche Möglichkeiten bestehen, das vorhandene Ungeziefer im Haus zu bekämpfen.

Gute Schädlingsbekämpfer erkennst du an den folgenden Kriterien:

  • Sie sollten IHK-geprüft sein. Alternativ können sie ihre Sachkunde aber auch durch die Prüfung nach der technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 523 nachweisen.
  • Wenn der Profi Wirbeltiere wie zum Beispiel Mäuse bekämpfen will, benötigt der Fachbetrieb darüber hinaus einen Erlaubnisschein vom Veterinäramt.

Die Experten sollten dir im Vorfeld genau erklären, was sie tun werden. Erst dann schließt du einen Vertrag über die Maßnahmen und anfallenden Kosten mit dem Betrieb ab.

Weitere hilfreiche Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Zwar gibt es viele verschiedene Insektizide, doch diese gilt es auf die richtige Art anzuwenden. Lies daher bitte immer die Herstellerhinweise gründlich und beachte sie. Denn für Mensch und Haustier wird es gefährlich, wenn die Mittel falsch einsetzt werden. Zudem gibt es zahlreiche wirksame Alternativen zum Einsatz von Chemie.

Hast du beispielsweise ein Problem mit lästigen Kleidermotten, klebst du den Kleiderschrank innen einfach mit einem doppelseitigen Teppichklebeband ab. Daran bleiben die Motten dann kleben. Hiernach wäschst du die Kleidung gründlich. Den Schrank selbst wischst du gut mit Essigwasser aus. Solche Hausmittel beseitigen das Ungezieferproblem oft sehr schnell.

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